Intelligenzexplosion

 

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Autor: Prof. Dr. D. Hannemann

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Copyright: 2016, Prof. Dr. D. Hannemann

Inhalt

Einleitung

Maschinenintelligenz

Weiterentwicklung

Gehirn  versus  Elektronik

The Human-Brain-Project

Neuromorphe Computer

Ansichten

Science Fiction

Fazit

Anhang

Maschinenintelligenz

Nick Bostrom prophezeit eine Intelligenzexplosion.

Bostrom argumentiert so: Der Mensch − mit seinem Bewusstsein − ist aus der Evolution hervorgegangen. Die Mechanismen von Mutation und Selektion führten letztendlich zu Lebewesen mit Bewusstsein. Dies impliziert, dass die Bewusstseinsbildung kein von den naturwissenschaftlichen Gesetzen unabhängiger Prozess war.

Folglich sollte auch eine Maschine den evolutionären Prozess der Bewusstseinsbildung vollziehen können!
Ob die biologisch-physikalische Simulation unseres Gehirns zu einer Superintelligenz führen wird ist ungewiss. Deshalb setzt man im Rahmen der Künstlichen Intelligenz darauf, dass ein normaler Computer bei entsprechender Programmierung zu selbständigem Denken gebracht werden kann.
Unter dieser Voraussetzung sollte es möglich sein auch einen anderen evolutionären Weg der Bewusstseinsbildung zu beschreiten: Evolutionäre Entwicklung innerhalb eines wie auch immer aufgebauten Computers mit entsprechenden Zusatzgeräten.
Wenn eine solche Maschine erst einmal über die Fähigkeit des selbständigen Lernens verfügt, steht der eigenständigen Weiterentwicklung (Evolution) nichts mehr im Wege. Bedingt durch die extreme Arbeitsgeschwindigkeit kann es dann geschehen – vor allem, wenn über das Internet eine Anbindung an das globale Wissen besteht – dass die Maschine innerhalb kurzer Zeit eine „Intelligenzexplosion“ „erlebt“!

Manche nennen das auch eine
technologische Singularität!

Die Formulierung „erlebt“ signalisiert einen Aspekt der m.E. in dieser Diskussion meistens zu kurz kommt. Woraus erwächst der Maschine die Motivation sich weiterzuentwickeln? Die Aussage „erlebt“ impliziert m.E., dass die Maschine über ein Bewusstsein verfügt, doch wann genau setzt dieses ein – in dem Prozess der Weiterentwicklung? Und wodurch wird er initialisiert?

Diese Fragen sind ungeklärt, vor allem auch, weil man bis heute nicht weiß, wie menschliches Bewusstsein entsteht und was es genau ausmacht.
Aber vielleicht ist ein Ergebnis dieser Forschung auch, dass wir mehr über unser eigenes Bewusstsein erfahren.

Supercomputer

Die RWTH Aachen hat einen Supercomputer. Der Rechner verfügt über mehr als 28.000 Prozessorkerne mit einer Gesamtleistung von etwa 300 Tflop/s sowie drei Petabyte Plattenspeicher und verschafft der Hochschule so einen immensen Vorteil bei der Berechnung lebensnaher Simulationen.

 

Supercomputer

Wenn ein Supercomputer die Schwelle zum eigenständigen Denken überschreitet und es wird nicht rechtzeitig bemerkt, besteht die Gefahr, dass dieser seine Ressourcen nutzt um sich vom menschlichen Eingreifen unabhängig zu machen. Das jedenfalls ist die Gefahr auf die Bostrom in seinem oben zitierten Buch hinweist. Durch eine mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Selbstoptimierung und Ressourcen-Anreicherung besteht nach Bostrom die Möglichkeit, dass diese Maschine die Weltherrschaft übernimmt. Er rät deshalb das sog. Kontrollproblem nicht zu vernachlässigen.